Nach dem schwachen ersten Saisonspiel hatte sich der hc03 Bamberg viel vorgenommen. Die Vorzeichen standen nicht schlecht, ein voller Kader, eine ordentliche Trainingswoche und viele Zuschauer auf der Tribüne. Doch es wurde kein Kräftemessen auf Topniveau, denn der hc03 zeigte im Angriff zu viel Respekt und zu große Ideenlosigkeit, um der erfahrenen 6:0-Abwehr der Gäste gefährlich zu werden. Das Endergebnis 23:31 (8:14) war auch in dieser Höhe gerechtfertigt.

Beim Handball wird häufig nach der Devise „Die Abwehr muss stehen, vorne läuft‘s dann schon“ vorgegangen. Die Abwehr des hc03, egal ob als 4:2, 6:0 oder 5:1-Formation, stand in den ersten 40 Minuten ordentlich. Lakiza und Stirbati erzielten einige Tore über die Außenpositionen, weil die Bamberger zu langsam seitwärts verschoben. Aber man schaffte es die Ausnahmekönner Anderson und Karapetjan, im aufgebauten Angriff, nicht zu sehr zur Entfaltung kommen zu lassen. Am vergangenen Samstag reichte es jedoch bereits aus, dass die beiden Ex-Zweitligaspieler das Spiel mit all ihrer Routine lenkten. Denn obwohl Bamberg hinten immer wieder Ballgewinne verzeichnen konnte, lief vorne gar nichts zusammen.

Von Beginn an spielte der hc03 zu zaghaft, zu drucklos gegen den imposanten Abwehrblock um Anderson, Lakiza und Karapetjan. Umso unverständlicher, dass Bamberg nach Ballgewinnen nur selten mit Tempo nach vorne spielte, denn einfache Tore waren durchaus möglich, wie Gubler in der 11. Minute zeigte. Die Mannschaft von Trainer Roppelt war nicht in der Lage die gegnerische Abwehr in Bewegung zu bringen. Das Resultat waren unvorbereitete Würfe und technische Fehler, die Kunstadt über die erste und zweite Welle gnadenlos bestrafte. Innerhalb von zehn Minuten legte Kunstadt eine Fünf-Tore-Führung vor, doch nach dem befreienden zweiten Tor durch Perlinger, schaffte es der hc03 auf ein Tor zu verkürzen. Es war allerings das erste und letzte Mal, dass Bamberg in Schlagdistanz kam. Weil Karapetjan seine Kunstadter jetzt mit drei Toren und einigen Torvorbereitungen vorantrieb, ging der hc03 mit sechs Toren Rückstand in die Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit brachte die HG Kunstadt ihre hohe Führung, mit all ihrer Erfahrung und der Unterstützung durch weitere Bamberger Fehler, über die Zeit. Lediglich Sommer und Gubler zeigten in einigen Einzelaktionen nochmals ihr Können. Der hc03 Bamberg muss sich nach diesem Spiel eingestehen, dass der unbedingte Wille, das Tor erzielen zu wollen, und eine Spielidee im Angriff gefehlt haben.

Es spielten:  Henkies; Haupt (2), Perlinger (3/1), Schnippering (n.e.), Sommer (4), Kustos, Grenz, Herold (2), Müller (2), Gubler (4), Hoh (2/2), Grube (1), Pfründer (1), Nostheide (2)