Am Samstag trafen die Damen I in heimischer Halle auf den TV Hallstadt. Trotz des motivierten und konzentrierten Aufwärmens startete die Partie bei den Domstädterinnen ein wenig holprig. Im Angriff konnte man sich die ein oder andere Chance erspielen, scheiterte dann allerdings am Pfosten, der Latte oder es wurde neben das Tor geworfen… In der Abwehr stimmte die Absprache nicht so richtig und die Arme, die ihren Weg nicht nach oben gefunden haben, ermöglichten den Hallstadterinnen das ein oder andere Tor aus dem Rückraum. Auch die recht offene Abwehr der Gegnerinnen verunsicherte das Angriffspiel der Gastgeberinnen. Das 6:6 in der 17. Minute war in der ersten Halbzeit die letzte Hoffnung, das Spiel noch zu gewinnen. Sowohl die Körperhaltung als auch die Spielweise waren nicht gerade aus dem Lehrbuch und ein wenig schlich sich die Enttäuschung sowohl bei den Spielerinnen als auch bei den ZuschauerInnen ein, dass dieses Spiel wohl nicht das Derby wird, auf das sich alle freuten. So ging es mit sechs Toren Rückstand (10:16) in die Pause.
Doch nach dem Seitenwechsel kam endlich Derby-Stimmung auf: Die Mannschaft um Jonathan Kraus bewies starke Nerven und machte es nochmal richtig spannend. Aber von Anfang an: Also vom Anfang der zweiten Halbzeit… Denn diese verdient eine ausführlichere Beschreibung! In der Abwehr waren schließlich die Arme die ganze Zeit oben. Es wurde sich gegenseitig ausgeholfen und die Anspiele an den Kreis erfolgreich unterbunden. Dem Verbund gelang es technische Fehler zu provozieren und auch den ein oder anderen Ball herauszufischen. Und alle Bälle, die doch mal den Weg in Richtung Tor fanden, wurden von einer starken Alexa Hoffmann pariert, die einen wirklichen Sahnetag erwischt hat! Die Fans des Fanclubs der fliegenden Koffer, die eigentlich den FC Union Berlin in München unterstützten wollten und durch den Schneefall nur bis Bamberg kamen, verwandelten die Stimmung in der Halle immer konsequenter in die eines Bundesligaspiels. Durch die Fangesänge waren die Bamergerinnen wie beflügelt. So beflügelt, sodass sowohl Maren Berger als auch Amelie Balles auf den Halbpositionen die Lücken sahen, sprangen und trafen. Es kam, dass von der 40. Minute, bis zur 49. Minute kein einziger Ball im Netz der Bambergerinnen landete. In der 47. Minute sprang Carlotta Lorenz in Überzahl aus einem Winkel ab, bei dem sich alle kurz die Hände über dem Kopf zusammenschlugen und die Luft anhielten, war doch mehr Platz durch eine Frau mehr auf der Platte möglich. Doch sie hob nicht nur den Ball elegant ins Tor, sondern auch die Stimmung und Motivation in der ganzen Halle. So stand es 17:19 und die Zuversicht das Spiel noch zu drehen wuchs gewaltig. So wurden die letzten zehn Minuten spannender, als die bisherigen 50 Minuten davor. Mit dem Ausgleich in der 51. Minute mit dem 21:21 war der Kampfmodus nun vollständig bei den Bambergerinnen eingeschalten! Sowohl auf der Bank als auch auf dem Feld gab es kein Halten mehr. So sollten auch in den letzten neun Minuten den Hallstadterinnen keine Tore mehr gelingen. Man nahm nochmal alle Kräfte zusammen und erzielte in den letzten 8 Minuten die zwei Tore zum Sieg!
Somit war der erste Sieg an dem Doppelspielwochende erzielt und auch wenn am nächsten Tag nach verlegte Auswärtsspiel gegen Weitramsdorf anstand wurde der Sieg ein bisschen gefeiert! Ein herzliches Dankeschön an alle motivierten und lautstaken Unterstützer. Sowohl aus Berlin als auch aus Bamberg.